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Fachkräftemangel? Oder Führungsmangel?

  • Autorenbild: Andrea Sagmeister
    Andrea Sagmeister
  • vor 5 Stunden
  • 2 Min. Lesezeit

Ein heikles Thema möchte ich heute ansprechen. In letzter Zeit beobachte ich immer öfter, dass man überall von „Fachkräftemangel“ spricht. Ganz ehrlich? Ich sehe das nicht so.

Viele gut ausgebildete, wirklich talentierte Menschen sind am Markt — sie suchen nicht irgendeinen Job, sondern einen Ort, an dem sie etwas beitragen können.

Und hier beginnt das Problem. Wenn ein Betrieb eine neue Mitarbeiterin sucht, passiert häufig Folgendes: Im ersten Gespräch wird viel Hoffnung geweckt. Man spricht von Plänen, Visionen, Aufbruch – ein bisschen Glitzer, ein bisschen Zukunftsmusik.

Diese Impulse wirken auf engagierte Fachkräfte wie ein Versprechen. Sie nehmen es ernst, sie glauben daran. Nur leider entspricht die Realität oft nicht diesem schönen ersten Eindruck. Wir leben in wirtschaftlich angespannten Zeiten – verständlich, dass man motivieren möchte.Aber wenn das Motivationsglitzern nicht gehalten werden kann, passieren zwei Dinge:

  1. Die talentierte Mitarbeiterin wird traurig, frustriert, blockiert.

  2. Die Führungskraft wird unzufrieden, weil Erwartungen nicht erfüllt werden.

Dabei hätte aus dieser Zusammenarbeit vielleicht etwas Großartiges werden können.

Was tun, wenn die Mitarbeiterin eigentlich stärker ist als die Führungskraft? Oder noch heikler: Was tun, wenn eine Mitarbeiterin über das Unternehmen hinausgewachsen ist?

Das Wichtigste: Nicht beleidigt sein. Nicht persönlich nehmen. Sondern erkennen: Das ist ein Geschenk — wenn man damit umgehen kann (Ich konnte es nicht immer, und ich weiß, wie schmerzhaft das sein kann.). Es ist niemals ein Nachteil, wenn jemand unser Spa, Studio oder Geschäft mit besseren Augen sieht als wir selbst. Im Gegenteil: Das kann unser größter Vorteil sein. Eine gute Führungskraft sollte solche Talente nicht als Bedrohung sehen, sondern als Partner auf Augenhöhe.

Schritt für Schritt Aufgaben übergeben. Beobachten, ob die Leistung konstant ist.Loben — aber fair, nicht übertrieben und nicht vor der gesamten Belegschaft.Wachsen lassen. Vertrauen geben. Und selbst mitwachsen.

Die andere Seite der Medaille… Es kann aber auch passieren, dass Betriebe aus denselben Gründen lieber unterqualifizierte Mitarbeiter einstellen. „Wird schon passen“, „Reicht eh“, „Wir brauchen einfach wen“.

Das Ergebnis? Chaos.Unklare Strukturen.Keine Konzepte.Kein Fokus. Aktionismus statt Strategie. Ein Personalmanagement, das mehr nach „Hauptsache jemand“ als nach Qualität

aussieht. So entsteht kein starkes Team — und kein erfolgreiches Spa.

Also, Gute Mitarbeiter sind kein Luxus – sie sind ein Geschenk. Aber nur, wenn man ihnen den Raum gibt, den sie verdienen. Und nur, wenn Führungskräfte den Mut haben, sich nicht über ihr Team zu stellen, sondern mit dem Team zu wachsen.

ree

 
 
 

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